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Katja Noll

Immer cool bleiben: Basiswissen "Kühlschrank"

Aktualisiert: 7. Feb. 2022

Heute widmen wir uns erneut praktischem Wissen für Campingeinsteiger und –profis rund um die Ausstattung für Reisemobile. Wir geben Euch einen Einblick in verschiedene Kühlschrank-Varianten für Camper, Wohnmobil und Wohnwagen. Da der Kühlschrank nicht oder nur sehr kostenaufwendig nachgerüstet bzw. umgebaut werden kann, sollte man sich vor der Fahrzeuganschaffung darüber Gedanken machen.


Ein Kühlschrank im Reisemobil ist definitiv wichtig, denn er kühlt nicht nur Getränke an heißen Sommertagen, sondern ermöglicht es, verderbliche Lebensmittel mit auf die Reise zu nehmen. Viele von Euch kennen sicherlich die günstigen Kühlboxen für den Zigarettenanzünder (Thermoelektrische Kühlschränke), welche sich allerdings wegen ihres geringen Wirkungsgrades und hohen Verbrauchs nicht besonders gut für die Wohnmobilküche eignen. Mittlerweile gibt es zwar auch große Kühlboxen, welche mit 230V betrieben werden können, bei längeren Reisen und wärmeren Urlaubsregionen, ist es jedoch ratsam zumindest einen kleinen Kühlschrank im Camper zu haben. Die Kühlbox kann als Ergänzung dienen und bietet zusätzlichen Stauraum. Für Camper, Wohnwagen oder Wohnmobile sollte es daher ein Absorberkühlschrank oder ein Kompressorkühlschrank sein. Generell ist die Auswahlmöglichkeit zwischen den beiden Kühlschrankarten stark vom Angebot des Herstellers bzw. des jeweiligen Models abhängig. Bei der Auswahl Eures Wohnmobil-Kühlschranks solltet Ihr zudem folgende Fragen klären: Welche Reisen bevorzugt Ihr (warmes, sonniges Wetter oder eher winterlich) und welche Ausstattung und Energieversorgung hat das Wohnmobil (Solaranlage, Gasanlage)? Soll der Kühlschrank ohne Landstrom auskommen? Wieviel Platz muss der Kühlschrank bieten? Hier ist zu klären, ob Ihr eher alleine oder mit einer Familie reist, Euch gerne selbst versorgt oder lieber Essen geht. Die Wahl Eures Wohnwagens/Wohnmobils steht stark in Zusammenhang mit der Auswahlmöglichkeit des Kühlschranks – dieser muss immer in Zusammenhang mit dem Energiekonzept des Reisegefährts gesehen werden. Wer beispielsweise eine Gasanlage hat, kann über einen Absorberkühlschrank nachdenken. Ein Wohnmobil mit kleiner Gasanlage hat diese Option nicht. Wer ganzjährig reist, wird je nach Reiseziel eher Solar statt Gas wählen und könnte daher eher einen Kompressorkühlschrank einsetzen. Doch auch mit Solar sind längere Aufenthalte ohne Landstrom nicht optimal mit einem Kompressorkühlschrank, da die Solarzellen die Bordbatterie nicht vollständig laden können. Wer keine Solaranlage möchte, oder keinen Platz dafür hat, sollte sich genau überlegen, ob die Energieversorgung für einen Kompressorkühlschrank gewährleistet werden kann, denn in diesem Fall muss immer die Verfügung von Landstrom gesichert sein.


Beispiel für Kühlboxen aus unserem CamperStore: Die kleinen Kühlboxen der Marke „Mobicool“ lassen sich mit einem 12V Stecker auch an den Zigarettenanzünder anschließen. Die großen Kühlboxen der Marke „Dometic“ haben ein Volumen von 26l und können sowohl mit 12V als auch mit 230V betrieben werden.




Absorberkühlschrank

Meist trifft man bei Reisemobilen auf Absorberkühlschränke, auch als „Gaskühlschrank” bezeichnet. Beim Absorberkühlschrank wird ein Gas-Ammoniak-Gemisch durch Wärmezufuhr (Gasflamme oder elektrische Heizung) erhitzt und dabei getrennt. Beim Verflüssigen des Ammoniaks im sogenannten Kondensator wird Wärme an die Umgebung abgegeben. Im Verdampfer (im Innenraum des Kühlschranks) verdampft Ammoniak und entzieht so dem Kühlschrank-Innenraum Wärme. Ein Absorber-Kühlschrank kann sowohl mit Gas, als auch elektrisch betrieben werden. In der Regel stehen daher im Wohnmobil meist drei Betriebsmodi zur Verfügung: 12 Volt für den Betrieb unterwegs (Energie wird durch die Lichtmaschine bereitgestellt), 230 Volt (am Landstrom) oder Gas (für autarken, stationären Betrieb). Höherwertige Absorberkühlschränke können zwischen den Betriebsmodi automatisch wechseln. Im Gasbetrieb ist der Wirkungsgrad des Absorberkühlschranks hoch und steht dem Wirkungsgrad des Kompressorkühlschranks nicht nach. Gerade für autarke Wohnmobile kann dies sehr wichtig sein. Auch die Kühlleistung im Gasbetrieb ist sehr gut. Ein weiterer Vorteil besteht in der geringen Betriebslautstärke, was besonders im Hinblick auf die Nachtruhe ein entscheidendes Kaufargument für den Absorberkühlschrank sein kann.

Bei sommerlichen Temperaturen tritt ein Nachteil dieser Kühlschrank-variante zu Tage: Er schafft einen maximalen Unterschied zur Außentemperatur von 25°C. Bei einer Außentemperatur von 35°C, kühlt der Kühlschrank daher auf maximal 10°C oder mehr. Zudem ist eine ebene Standfläche für den Camper samt Kühlschrank für dessen Betriebs-fähigkeit ein Muss – egal, ob Ihr auf dem Campingplatz oder beim Sightseeing auf einem Parkplatz steht. Im Elektrobetrieb über die Licht-maschine – also während der Anfahrt – ist zudem die Kühlleistung gemindert. Hier kann die Temperatur im Kühlschrankinneren maximal gehalten, aber nicht warme Speisen herunter gekühlt werden. Solltet Ihr den eigenständigen Ausbau eines Busses planen, gibt es zudem beim Absorberkühlschrank einen weiteren Nachteil zu beachten: Der Gasbetrieb benötigt einen Kamin nach außen, um die Abgase loszuwerden.



Beispiel für einen Absorberkühlschrank: Dieser Kühlschrank der Marke „Dometic“ ist u. a. im „LMC Innovan 540“ zu finden. Er lässt sich zu beiden Seite öffnen, beinhaltet ein kleines Gefrierfach sowie eine Bildschirmanzeige. An der Seitenwand des Fahrzeugs sind die typischen Abgasgitter des Absorber-kühlschranks zu sehen, es gibt diese Art von Kühlschränken jedoch auch mit Dachabluft.





Kompressorkühlschrank

Kompressorkühlschränke sind Euch vermutlich aus Eurer heimischen Küche bekannt und werden auch im Wohnmobil immer öfter verbaut. Sie funktionieren über ein Kältemittel, welches durch einen elektrisch betriebenen Kompressor verdichtet wird und kondensiert danach in den schwarzen Kühlschlangen an der Rückseite des Kühlschranks. Dabei wird Wärme an die Umgebung abgegeben. Das Kältemittel ist nun flüssig und im Verdampfer im Inneren des Kühlschranks verdampft das Kältemittel, wozu es Wärme aus dem Kühlschrankinneren entnimmt. Danach strömt das (nun gasförmige) Kältemittel wieder zum Kompressor. Ein großer Vorteil liegt daher im grundsätzlich niedrigeren Energieverbrauchs bei Betrieb mit 12V im Vergleich zum Absorberkühlschrank. Er ist daher effizienter und kühlt zudem auch bei hohen Außentemperaturen gut. Kompressorkühlschränke funktionieren mit 12V und benötigen keine ebene Standfläche, weshalb sie auch gut funktionieren, wenn der Camper mal auf einem abschüssigen Gelände steht. Man ist mit dieser Kühlschrankvariante nicht auf Gas angewiesen – manche Hersteller bauen in Wohnmobile und Wohnwagen mittlerweile auch kleine Gasanlagen ein, welche dann hauptsächlich zum Kochen dienen. Zudem muss man nicht für eine zusätzliche Abluft für den Kühlschrank sorgen. Kompressorkühlschränke haben

meist auch einen Kältespeicher, welcher Zeiten ohne Energiezufuhr überbrücken kann. Durch spezielle Kühlelemente kannst du diesen Effekt noch verstärken. Damit kannst du auch ein geräuschintensives Anspringen des Kompressors in der Nacht vermeiden, wobei moderne Kompressorkühlschränke auch über einen Nachtmodus verfügen. Dieser kühlt zwar nur maximal auf mittlerer Stufe, ist jedoch deutlich leiser, als im Tagbetrieb. Durch den Kompressor kann der Kühlschrank sehr laut sein – dies kann durch einen gut gedämmten Küchenbereich, der möglichst nicht zu nah am Bett ist, gemindert werden. Wer sehr autark Campen möchte, muss bei dieser Kühlschrankvariante jedoch bedenken, dass sie stromabhängig ist – eine entsprechende Solaranlage oder besser Landstrom sind nötig.



Beispiel für einen kleinen Kompressor-kühlschrank: Dieser Kühlschrank der Marke „Dometic“ ist u. a. für den „Globecar Campscout“ sowie dem „Pössel Roadcruiser“ erhältlich. Dieser Kühlschrank besitzt ein großes Volumen, eine Tastenanzeige, Gefrierfach sowie eine automatische Umstellung der Energiezufuhr.







Kosten

Ein Kühlschrank ist in der Grundausstattung von Wohnwagen und Wohnmobilen enthalten. Bei neuen Reisemobilen kann man teilweise größere Kühlschränke gegen Aufpreis bestellen. Hier kommen auf den Käufer Mehrkosten ab ca. 800 Euro hinzu. Campingvans, wie beispielsweise Fahrzeugen von Campster und Crosscamp, sind Kühlschränke nicht automatisch enthalten. Diese können mit einem Aufpreis von etwa 750 Euro bestellt werden.


Marken

In unseren Reisemobilen sind hauptsächlich Kühlschränke der Marken DOMETIC, Thetford und Vitrifrigo zu finden – dies sind die größten Kühlschrankhersteller im Wohnmobilsektor. Die Hersteller bieten sowohl Kompressor-, als auch Absorber-kühlschränke an.


Beispiel für einen Absorberkühlschrank: Dieser Kühlschrank der Marke „Dometic“ ist u. a. im Hobby Optima T65 GE De Luxe zu finden und bietet viel Platz für alle Lebensmittel.






Mit ein paar Tricks kannst du die Leistung des Kühlschranks verbessern:

1. Den Kühlschrank möglichst nicht der prallen Sonne aussetzen und den Wohnwagen nach Möglichkeit entsprechend parken.

2. Das Lüftungsgitter regelmäßig von Staub u. ä. reinigen.

3. Du kannst einen Zusatzlüfter für den Camping-Kühlschrank (gibt es auch bei uns im Shop!) kaufen.

4. Ein voller Kühlschrank kühlt besser, als ein Leerer, da sich dieser mehr mit warmer Luft füllt, wenn du ihn öffnest. Natürlich sollte der Kühlschrank nicht mit warmen oder zu vielen Speisen gefüllt sein.

5. Ungenutzten Platz im Kühlschrank könnt Ihr mit Kühlakkus (gibt es auch bei uns im Shop!) füllen – diese speichern Kälte und geben sie bei Bedarf wieder ab.


Kühlschrankpflege und Zubehör:

1. Reinigt Euren Kühlschrank nach und vor der Reise.

2. Räumt den Kühlschrank komplett aus und lasst die Türen offenstehen, wenn das Reisemobil pausiert.

3. Für Winter-Camper gibt es zusätzliche Abdeckungen für die Kühlschrank- Lüftungsgitter.


Ihr Interessiert Euch für einen Camper, Wohnmobil oder Wohnwagen? Oder Ihr wollt Euch vielleicht ein neues Reisegefährt anschaffen? Gerne beraten wir Euch in unseren Ausstellungsräumen in Langenselbold zu den verschiedenen Fahrzeugen und Zubehör – am besten, Ihr vereinbart vorab einen Beratungstermin unter 06184 / 8019460 oder per Mail an info@reisemobile-heck.de.


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